Ist Google "schuld" an einem Mord?

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Monopole sind kritisch. Auch bei Landkarten. Aber trägt Google Maps indirekt die Schuld an einem Mord?

Es klingt bizarr: Im Jahr 2010 erschoß ein Unbekannter Dennis und Merna Koula in La Crosse, Wisconsin, USA. Für diesen zweifachen Mord wurde der Sohn des Paares, Eric, schuldig gesprochen und zu 2x lebenslänglich verurteilt, obwohl, so sein Anwalt, es keinerlei Beweise gäbe, er kein Motiv und keine Gelegenheit hatte.

Heuer, am 09. Februar, ging dann die Fernsehserie "48 Hours Investigation" des amerikanischen Senders CBS der Sache nach. Dabei wurde entdeckt, daß der Nachbar, Steve Burgess, Präsident einer lokalen Bank, zu diesem Zeitpunkt Morddrohungen erhalten hat. Er hätte dies auch bereits zu Beginn der Ermittlungen mitgeteilt. Und daß in Google Maps die Adresse von Burgess falsch eingezeichnet war. Googelte man nach der Adresse von Burgess, wurde das Haus der Koulas als Ergebnis angezeigt. Hat hier ein Mörder oder vermutlich eher Auftragskiller sich schlicht auf die Angaben in Google Maps verlassen und die Falschen erschossen?

Wer nun wirklich der Mörder war und ob es tatsächlich eine tragische Verwechslung gewesen ist, werde ich nicht erfahren. Es zeigt aber, wie wichtig die Korrektheit von Daten ist. Vertraut also nicht allein den Daten im Internet.

Und jetzt der Schwenk zu OpenStreetMap: Wie man Hausnummern leicht erfaßt und einpflegt, bzw. korrigiert habe ich ja schon mal im Blog beschrieben: Hausnummern erfassen leicht gemacht

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