Cachewartung der 1000 Stiche

Bewertung:  / 3
SchwachSuper 

Dank des Moores am Hofstätter See ist dort die Mückenplage auch in normalen Jahren schon erheblich. Dieses Jahr, nach dem Hochwasser, kommt mir diese noch schlimmer vor. Wie kann man das Cachen in solchen Gegenden aber trotzdem geniesen?

Vor einer Woche war ich an besagtem See zu einer Cachewartung unterwegs. Landschaftlich gesehen ist die Gegend dort ein Kleinod. Das dort befindliche Moor wurde weder durch Torf-Stiche, noch durch Entwässerung beeinträchtigt und gilt deshalb als eines der am besten erhaltenen Moorwildnisse Mittel-Europas. Leider fühlen sich dort auch Milliarden von Mücken sehr wohl.

Was kann man nun als Cacher gegen diese Mücken machen? Nicht nur daß diese Mistviecher nerven, das Jucken ist ja auch nicht gerade eine angenehme Erfahrung. Übrigens soll wohl schon beobachtet worden sein, daß Boreliose auch durch Mücken übertragen wurde.

Wer sich beim Cachen schwer verausgabt, kommt ins Schwitzen. Das mag zwar der eigenen Fitness zuträglich sein, hinsichtlich der Mücken ist das aber eher kontra-produktiv. Denn dadurch sondert man mehr Feuchtigkeit, Kohlendioxid und Milchsäure ab. Das wirkt wie ein Lockmittel auf die Biester. Milchsäure ist übrigens nicht nur im Schweiß enthalten, sondern auch im Speichel. Frisch geduscht hat man also schon mal ein paar Pluspunkte gesammelt. Wenn man beim Duschgel, Deo, Parfüm usw. aufpaßt: Florale oder fruchtige Noten kommen sehr gut an bei den fliegenden Pieksern. Man sollte also darauf verzichten. Sonst hat man ein Lockmittel durch ein anderes ersetzt.

Auch die Kleidung hat durchaus Einfluß auf die Stichmenge. Die Mistviecher bevorzugen Dunkles. Ich Depp hatte schwarze Socken an. Und ja, eine dünne Lage Stoff hält keine Mücke auf, die stechen durch. Ich hatte allein 10 Stiche am rechten Knöchel. "Stich-Dichte" Klamotten gibt es übrigens bei Bugshirt.com. Lohnt sich aber vermutlich nur, wenn man es öfter braucht.

Ansonsten helfen natürlich chemische und natürliche Abwehrmittel. Bei den chemischen Mittelchen sollte man darauf achten, ob es DEET (Diethyltoluamid) enthält. Dieses kann laut Wikipedia Allergien hervorrufen. Icaridin ist hier wohl unproblematischer.

Natürlich helfen auch ätherische Öle (Citronella, Lemon-Eukalyptus, Zimt, Rosmarin, Zitronengras, Zeder, Gewürznelken usw.) gegen Mücken. Ob man allerdings jetzt unbedingt nach Gewürznelken und Zimt riechen will, muß jeder selber entscheiden. Auch hält der Schutz wohl nicht so lange vor wie bei den herkömmlichen, chem. Mitteln.

MoorlehrpfadBeiden Mitteln gemeinsam ist: Sie haben eine begrenzte Schutzzeit. Bei nachlassender Wirkung also "nachschmieren".

Ganz ohne Stiche wird man es aber vermutlich trotzdem nicht überstehen. Was also tun?

Zu allererst, auch wenn es schwer fällt: Nicht kratzen! Beim Stich gelangen über den Speichel  Proteine in die Stich-Stelle, die die Blutgerinnung verhindern und eine kleine allergische Reaktion auslösen. Die körpereigenen Abwehrmechanismen lösen dann den Juckreiz aus. Kratzt man nun, verteilt man die Proteine auf ein größeres Gebiet und es juckt an einer größeren Stelle.

Neben einigen Mittelchen aus der Apotheke gegen Mückenstiche sollen auch folgende Hausmittelchen helfen:

  • Zwiebel halbieren und auf die Stellen drücken. Kartoffeln und Zitronen sollen dieselbe Wirkung haben und sind geruchstechnisch wohl angenehmer.
  • Stelle mit Zahnpasta bestreichen. Kühlt, lindert den Juckreiz und desinfiziert
  • Stelle kühlen und dann mit reinem Essig betupfen. Lindert den Juckreiz ebenfalls. Allerdings sollte man die Kühlakkus o. ä. nicht direkt auf die Haut legen, um Erfrierungen der Haut zu vermeiden.
  • Mit einem in heißem Wasser getauchten Tuch betupfen.

Wer noch weitere Tipps und Tricks auf lager hat: Immer her damit!

(Bildnachweis: Mücke: Public Domain, http://www.ars.usda.gov/is/graphics/photos/aug00/k4705-9.htm. Burger Moor, Mohrlehrpfad: Eigenes Bild)