Einfaches Datensammeln für Openstreetmap mit OSMtracker

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Wenn man eh schon unterwegs ist, um Caches zu suchen, kann man ja auch gleich Daten für Openstreetmap erfassen. Mit dem OSMtracker für Android geht es einfach und komfortabel. Und wie man sich die Arbeit damit noch komfortabler macht, zeige ich hier.

Bisher benutzte ich zum Erfassen von Daten immer die Trackaufzeichnung meines Garmin GPS und eine Kamera. Das Garmin zeichnete auf, wo ich war und mit der Kamera hielt ich das fest, was es zu erfassen gab. Anschließend habe ich die Bilder dann in JOSM den entsprechenden Positionen auf dem Track zugewiesen. Etwas umständlich, aber es funktionierte. Den OSMtracker hatte ich mir zwar schon mal auf mein Smartphone installiert, aber selten benutzt. Die Genauigkeit meines GPS-Sensors war dafür einfach zu schlecht.

Mittlerweile habe ich mir aber ein neues Smartphone zugelegt und die Genauigkeit des verbauten Sensors ist mehr als ausreichend. Zeit also, sich mal wieder mit dem OSMtracker zu befassen.

Die Bedienung ist denkbar einfach: GPS-Sensor einschalten, App starten und eine neue Aufzeichnung beginnen. Für verschiedene Arten von Wegen, Einrichtungen usw. stehen Buttons in verschiedenen Gruppen zur Verfügung. Kommt man also bspw. an einer Parkbank vorbei, drückt man einfach den entsprechenden Button und das wars. Darüberhinaus besteht die Möglichkeit, ein Photo zu machen, oder eine Notiz oder eine Sprachnotiz. Ist man dann zu Hause, exportiert man die Aufzeichnung, öffnet sie in JOSM und bearbeitet die Daten. Dabei werden alle Wegpunkte (und auch Photos und Notizen) an den entsprechenden Orten angezeigt, an denen sie gemacht wurden und können einfach in den Datenbestand eingepflegt werden

Nun erfasse ich Daten meistens dann, wenn ich in der Natur unterwegs bin. Und da merkte ich schnell, daß viele angebotene Buttons für mich schlicht überflüssig sind (Autobahnen zum Beispiel, nein, nicht Cacher-Autobahnen), während mir andere ständig fehlen. Allerdings bietet diese App eine Möglichkeit, sich die Buttons selbst zusammenzustellen. Alles was man benötigt, ist letztendlich ein Texteditor – und ein Bildbearbeitungsprogramm schadet nicht.

Als erstes benötigt man eine XML-Datei, in der das Layout festgelegt wird. Dazu legt man sich als erstes selber ein Unterverzeichnis „layouts“ im osmtracker-Verzeichnis an und darin die XML-Datei mit einem frei wählbaren Namen. Bei mir ergibt sich dann folgende Struktur: „/osmtracker/layouts/zu_Fuss.xml“. Man kann sich natürlich auch die Standard-XML-Datei der App holen und diese anpassen (so, wie ich es gemacht habe).

Wir öffnen diese Datei nun in einem Texteditor (ich benutze dazu den kostenlosen Editor Notepad++, jeder andere geht aber ebenso). Wir beginnen mit der äußeren Struktur. Ganz am Anfang steht:

<?xml version="1.0" encoding="utf-8"?>
<layouts>

und am Schluß dann

</layouts>

Zwischen <layouts> und </layouts> werden alle Layouts definiert.

Als nächstes legen wir das Wurzel-Layout an. Dieses Layout zeigt dann die Schaltflächen für alle Gruppen von Buttons. Bei mir sieht das dann so aus:

Wie man hier erkennen kann, ist dieses Layout was besonderes, denn es nennt sich „root“ (Zeile 3). Das ist wichtig und dieses Layout muß mindestens vorhanden sein. Die Zeilen 4 – 8 sind die erste Reihe an Buttons und deswegen zwischen <row> und </row>. Es sind dies die systemeigenen Buttons für eine Sprachnotiz, ein Photo und eine Textnotiz. Diese verwende ich in jedem Layout. Anschließend sieht man nochmal drei Zeilen („rows“) mit Buttons, die teilweise aus dem Default-Layout übernommen sind, oder eigene von mir sind (bspw. in Zeile 18). „Leere“, ungenutzte Buttons finden sich in Zeile 22 und 23.

Das Interessante daran ist nun jeweils die Information bei „type“. Die Angabe „page“ zeigt an, daß es sich um eine Gruppe handelt und auf ein weiteres Layout verweist, in Zeile 18 zum Beispiel auf „Religion“. Den Manen des Ziel-Layouts gebe ich dann mittels targetlayout="Religion" an. Dieses Ziel-Layout muß ich dann ebenfalls in derselben XML-Datei, einfach weiter unten, definieren. Bei mir sieht das dann so aus:

In meiner XML-Datei beginnt dieses Layout in Zeile 68 und gibt den Namen „Religion“ an, dann kommen wieder 4 Zeilen für die Anzeige, jeweils zwischen den Tags <row> und </row>. Ganz am Anfang habe ich wieder meine Standard-Buttons (Zeile 69 – 73). In Zeile 75 folgt dann mein erster eigener Button. Der „type“ ist hier ein „tag“. Das heißt, beim späteren Drücken dieses Buttons wird an der entsprechenden Position in der Trackaufzeichnung der Hinweis „Bildstock“ eingefügt. Dieser Text ist mittels der Angabe bei „label“ festgelegt. Und bei „icon“ habe ich noch angegeben, welches Bild auf dem Button angezeigt werden soll. Diese Bilder habe ich mir auf der Wiki-Seite von OSM besorgt und etwas bearbeitet und dann ca. in der Größe 125x125 Pixel abgespeichert. Wichtig: Die Bilder müssen im PNG-Format vorliegen und im selben Verzeichnis wie die XML-Datei sein. Unterverzeichnisse sind aber möglich. Und auf diese Art und Weise habe ich mir für jeden benötigten Wegpunkt einen Eintrag zusammengestellt. Ich habe dann mit Leer-Einträgen aufgefüllt, damit es einheitlich aussieht.

Auf dieselbe Art habe ich mir dann die bereits im Default-Layout vorhandene Einträge für die Wege angepaßt. Im Orginal steht nur jeweils „Grade 1“, „Grade 2“ usw. Ich kann mir aber nie merken, wann ein Weg nun Grade 1 oder Grade 2 ist. Und die verwendeten Bilder zeigten die Dartsellung in der Karte, helfen mir also erst mal auch nicht. Also habe ich mir ein paar kurze Notizen unter „label“ gemacht und bei „icon“ jeweils ein Beispielphoto eingefügt.

Das Ganze, also die XML-Datei und die Bilder wie bereits gesagt ins Verzeichnis "layouts" verschieben und dann steht bei den Einstellungen auch die Auswahl der Layouts zur Verfügung. Man kann sich also auch mehrere anlegen, eins für den Wald, eines für die Stadt usw.

Bei mir sehen nun meine zwei Unterlayouts für die Wege und für "Religion" wie folgt aus:

 

Ich finde diese Möglichkeit extrem praktisch, da sie das Erfassen von Daten fast nebenher beim Cachen zuläßt. Übrigens: Die App gibt es für Android und für Windows Mobile PDA/Pocket PC und Windows SmartPhones.

 

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