Weitere Geocaching-Sperrgebiete
In unserem Artikel "Ich kanns langsam nicht mehr hören!" äußerte ich schon mein Unverständnis über gewisse Cacher. Ein Tweet des Reviewers eigengott zeigt nun, wohin diese Ignoranz zwangsläufig irgendwann führen wird.
Untere Landschaftsbehörde wünscht Entfernung aller Caches in 11 Naturschutzgebieten. Grund: 90% der Caches abseits der offiziellen Wege.
— Roland Dieterich (@eigengott) June 20, 2013
Wie es sich aus der Timeline von ihm ergibt, betrifft es die Umgebung von Solingen. Ich habe aber die wohl leider realistische Überzeugung, daß es woanders nicht grundsätzlich anders aussehen wird.
Die Vorgaben sind in diesem Punkt eindeutig: In Naturschutzgebieten nicht abseits der Wege. Und das ist nicht nur die Guideline, sondern schlicht und ergreifend die Rechtslage in Naturschutzgebieten, da hier Wegegebot herrscht. Die Reviewer prüfen das bevor, ein Cache freigeschaltet wird. Wie kann es also trotzdem dazu kommen? Nun ja, zum einen wird ja nur per Karte geprüft, was keine 100%ige Genauigkeit zuläßt, zum anderen wird da halt von den Ownern bei den Angaben beschissen, wenn die Station oder der Cache diesbezüglich die Rechtslage ignoriert. In so einem Fall wäre dann die Selbst-Kontrolle der Gemeinschaft gefragt: Owner anschreiben, NM loggen oder eben einen SBA - Punkt, aus.
Aber Groundspeak mit seinem zu Unrecht oft verteufelten Reviewersystem hat hier zumindest grundsätzlich die Möglichkeit, solche Caches zu vermeiden (auch wenn dieser Mechanismus von uneinsichtigen Ownern unterlaufen wird), doch wie schaut es bei den anderen Plattformen aus? Hier findet vorab keine solche Kontrolle statt. Hier kann jeder seine Caches, die die lokal geltenden Gesetze ignorieren, einstellen. Und auf die bösen Reviewer schimpfen, die ja bei dieser sch… Plattform aus den USA seinen Cache da nicht freischalten wollten. Eine immer wieder gelesene Aussage in der grünen Hölle. Auch wieder im aktuellen Fall: Im Forum wird das Ersuchen der Unteren Landschaftsbehörde mitgeteilt, ein Cacher schlägt vor, mit den Behörden zu reden und einen Kompromiss zu finden. Und was ist die unmittelbare Antwort darauf? Genau, man schlägt vor, doch den Cache bei opencaching.de einzustellen.
Solche Verbote sind aber die zwangsläufige Folge, wenn die zuständigen Behörden den Eindruck bekommen, daß die Möglichkeiten der Plattform nicht ausreichen und es der Community wurscht ist.
"UF aus LD" schreibt dazu im Forum sehr passend:
Jeder hat die Gelegenheit selber was gegen solche Verbote zu unternehmen:SBA-Loggen, wenn ihm ein solcher Cache (NSG & abseits der Wege) unter kommt.
Solange es aber bei solchen Caches von den Suchern nur Fundlogs gibt und solche Owner damit durchkommen, sehen die Verantwortlichen für die NSGs nur, dass die Möglichkeiten der Plattformen nicht ausreichen und dass es den Cachern sch..egal ist.
Also gibt es breit gestreute Verbote. Die ersten NSGs nehmen es sogar schon in die entsprechenden Verordnungen auf. Das Problem haben wir uns selber eingebrockt!
Dabei ist die Plattform völlig egal und es wird alle Plattformen treffen. Verboten wird das Legen von Caches, nicht das veröffentlichen von Caches auf einer bestimmten Plattform.
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Quelle: Forum
Und wenn dann mal ein Cache zwangsarchiviert wird, weil doch jemand das Maul aufmachte, und es sich vielleicht auch noch um einen an sich tollen Cache handelt, kann man fast auf eines warten: Die oft beschworene Gefahr, daß man bald nur noch langweilige Dosen an Leitplanken legen kann, wenn die Reviewer so weitermachen.
Nein, wir werden bald nur noch langweilige Dosen an Leitplanken legen können, wenn manche Cacher so weitermachen.
Glücklicherweise ist das Thema in unserer Gegend nicht aktuell, ich bekomme kaum mit, daß es hier diesbezügliche Probleme gibt. Aber wir sollten uns dessen bewußt sein, bevor es zu Problemen kommt
Links:
- Diskussion im grünen Forum
- Lesenswerter Artikel im Blog von JR849
- Guideline von Groundspeak hinsichtlich NSGs