Wie findet man gute Locations?

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Geocaching-Franken hat heute einen sehr guten Blog-Artikel veröffentlicht: "Knack den Goldfisch oder 4 Tipps für einen 'erfolgreichen' Geocache". Ich empfehle diesen Artikel jedem, der einen Cache legen möchte. Einen Satz möchte ich zitieren: "Es ist natürlich schon mal ein großer Pluspunkt für einen guten Cache, wenn der Ort des Geschehens interessant ist." Aber wie finde ich denn einen interessanten Ort? Ich beschreibe mal, wie ich da vorgehe.

Interessant für mich ist eine landschaftlich schöne Ecke oder ein Ort, der eine gewisse Geschichte hat. Wie finde ich aber nun landschaftlich schöne Ecken in einer Gegend, die ich selber nicht kenne? Oder geschichtsträchtige Orte?

 

Schöne Plätze auf der Karte suchen

Ich suche solche Plätze erst mal auf der Karte. Als Grundlage dient mir dabei Openstreetmap.org, eine topographische Karte geht genauso, Google Maps ist hierfür eher ungeeignet, da Waldwege nicht gut genug eingezeichnet sind.

Als nächstes suche ich mir ein ausreichend großes Waldstück. Wenn hier noch keine Caches liegen, schau ich mir das auf der Karte genauer an. Wichtig sind für mich ausreichend Wege, um entweder eine Tradi-Serie oder einen Multi als Rundweg zu legen oder zumindest die Möglichkeit zu haben, daß man nicht denselben Weg zurück gehen muß, den man gekommen ist, wenn es nur ein Tradi wird. Unter http://www.geodienste.bfn.de prüfe ich dann, ob hier eventuelle Schutzgebiete liegen, die gegen Caches sprechen. Diese Website habe ich schon mal vorgestellt: Video-Podcast #10: Wo befinden sich Schutzgebiete?

Das wäre jetzt erst mal die erste Prüfung, ob sich das Gebiet überhaupt für das Legen eines Caches eignet. Aber ist es auch eine schöne Ecke? Nun, schön definiert jeder anders, aber ich finde eine Stelle oft dann schön, wenn ein Gewässer in der Nähe ist, ein Wasserfall oder kleine Höhlen. Also zoome ich bei Openstreetmap.org in die Karte rein, bis mir die entsprechenden Symbole ggf. angezeigt werden. Nicht alles wird bei jeder Zoom-Stufe angezeigt. Habe ich so eine Stelle gefunden, prüfe ich das Höhenprofil. Eine Höhle neben einem Wasserfall nutzt nichts, wenn die Höhle auf halber Höhe einer 200m hohen Steilwand ist.

opentopomap.orgZum Prüfen des Höhenprofils nutze ich dann  http://opentopomap.org. Diese Karten arbeiten mit Schummerungen und Höhenlinien, was mir die Abschätzung erleichtert. Je enger die Höhenlinien zusammen liegen, desto steiler ist die Gegend. Wie steil könnt ihr euch vorstellen, wenn ihr den Maßstab der Karte und den Höhenabstand der einzelnen Höhenlinien anschaut.

Warum ich nicht gleich opentopomap.org für das Erkunden nutze, sondern openstreetmap.org, ist schnell erklärt: Bei openstreetmap.org kann ich weiter reinzoomen.

Wenn ich auf diese Art und Weise eine Stelle gefunden habe, die sich eignen könnte, bleibt dann nur noch eines: Wanderstiefel an und raus in die Natur, um sich das vor Ort anzuschauen.

 

Wanderwege

Eine gute Möglichkeit ist auch, sich ausgeschilderte Wanderwege anzuschauen. Hier nutze ich sehr gerne Angebote im Web wie zum Beispiel http://www.alpenvereinaktiv.com/de/. Auch hier gehe ich dann erst mal so vor, wie ich es oben beschrieben habe: Auf der Karte interessante Stellen suchen, Schutzgebiete überprüfen usw. Letztendlich muß ich dann auch wieder raus, um mir das vor Ort anzuschauen.

 

Geschichtsträchtige Orte

Was mich auch fasziniert, sind Orte, die auf den ersten Blick unscheinbar sind, aber eine gewissen Geschichte bergen: Reste einer Staumauer eines Staussees, den es längst nicht mehr gibt, Spuren römischer Besiedlung, der Eingang zu einem zugeschütteten Stollen eines ehem. Bergwerkes usw. Vielleicht interessiert mich das hier bei uns in der Gegend deswegen so sehr, weil ich ursprünglich nicht aus Rosenheim komme. Eine gute Quelle, sowas zu finden, ist schlicht und ergreifend die örtliche Bibliothek. Dort einfach mal die Bücher mit der Stadtgeschichte durchschauen.

Hat man dann eine Stelle mit einer interessanten Geschichte gefunden, geht es darum, die Stellen auf der Karte zu finden. Eine Kopie der entsprechenden Buchseite hilft dann später auch beim Listing. Und dann beginnt wieder das übliche Prozedere: Schutzgebiete prüfen und ggf. raus vor Ort.

 

Sonst noch was?

Vor Ort versuche ich auch noch, mir vorzustellen, wie die Gegend zu allen Jahreszeiten aussieht und zugänglich ist. Etwas, was im Sommer problemlos zu erreichen ist, kann im Winter unzugänglich sein. Und umgekehrt. Ich überlege mir auch, wie schnell ich selber zum Cache komme, um die notwendigen Wartungen vorzunehmen. Um für eine Wartung erst drei Stunden Aufstieg zu einem Berggipfel zu machen, fehlt mir nämlich die Zeit. Auch versuche ich, die mögliche Muggel-Dichte einzuschätzen. Ist die Stelle zu muggellastig, kann man darauf warten, bis man mit dem Cache mehr Arbeit hat, als man ursprünglich wollte.

Meine Methode ist mit Sicherheit noch verbesserungsfähig, aber für den Anfang meiner Meinung durchaus geeignet, einen Cache zu legen, der den anderen Cachern Spaß macht.

 

Snapshot aus opentopomap.org,, Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)

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